16.05.2025
Die 5 häufigsten Betrugsmaschen beim Gebrauchtwagenkauf laut carVertical

Gebrauchtwagen gibt es auf dem Markt wie Sand am Meer, und das perfekte Gefährt zu finden, ist nicht immer einfach. Ein Hauptproblem hierbei ist: Käufer kennen die gängige Betrugsmaschen bei Gebrauchtwagen oft nicht.
Manche Gebrauchtwagen wirken auf den ersten Blick wie ein Schnäppchen, doch hinter glänzendem Lack und neuem Lufterfrischer verbergen sich möglicherweise unangenehme Geheimnisse. Indem du die häufigsten Betrugsmaschen erkennst, kannst du hohe Kosten sparen und viel Ärger vermeiden.
Man muss aber erst einmal wissen, welche das sind. Dazu haben wir Daten aus unseren Berichten zur Fahrzeughistorie analysiert und eine einfache Frage gestellt: Welche sind die fünf häufigsten Probleme, die Gebrauchtwagenverkäufer in Deutschland ihren Käufern verschweigen?

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Das sind die 5 beliebtesten Gebrauchtwagen-Betrugsmaschen in Deutschland

1. Versteckte Mängel
Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass 23 % der auf carVertical in Deutschland überprüften Autos Schäden aufwiesen.
Warum ist es riskant, ein beschädigtes Auto zu kaufen?
Schwere Unfälle beeinträchtigen die Sicherheit und die Formstabilität der Fahrzeugkarosserie. Während einige Fachleute in der Lage sind, beschädigte Autos wieder in Schuss zu bringen, gefährden unsachgemäße Reparaturen dein Leben.
Beispielsweise verlieren Stahl und Aluminium nach dem Biegen an Festigkeit, was man im echten Leben lieber nicht ausprobieren möchte. Deshalb sollten verbogene Rahmenelemente ausgetauscht und nicht repariert werden.
Mal angenommen, du hast herausgefunden, dass das Fahrzeug, für das du dich interessierst, in einen Unfall verwickelt war. In diesem Fall solltest du dich gegen den Kauf des Wagens entscheiden oder ihn zu einem Sachverständigen bringen, um zu überprüfen, ob die Schäden ordnungsgemäß behoben wurden.
Wie vermeidest du es, ein Unfallauto zu kaufen?
Achte beim Autokauf darauf, dass es keine Roststellen an ungewöhnlichen Stellen gibt und die Spalte zwischen den Karosserieteilen gleichmäßig sind. Ist ein Spalt zwischen der Verkleidung zu groß, kann dies auf strukturelle Schäden und unsachgemäße Reparaturen hinweisen. Oft versuchen Betrüger, Vorschäden zu kaschieren, weshalb Kunden das Fahrzeug immer aus der Nähe inspizieren sollten.
Berichte zur Fahrzeughistorie und darin erhaltene Fotos können Aufschluss darüber geben, wie groß der Schaden war, an welcher Stelle das Auto beschädigt wurde und wie das beschädigte Fahrzeug aussah.

2. Tachomanipulation
Unsere Berichte zur Fahrzeughistorie zeigen, dass 5 % aller überprüften Autos einen manipulierten Kilometerstand aufwiesen. Das erscheint zunächst nicht viel, aber wir sprechen hier von Tausenden Autos, deren Kilometerstand oft halbiert wurde.
Auf dem Schwarzmarkt lässt sich der Kilometerzähler mit wenig Aufwand zurückdrehen, was den erzielbaren Preis eines Autos um 25 % oder mehr erhöhen kann, insbesondere, wenn das Modell begehrt ist.
Diese Masche ist bei kriminellen Gebrauchtwagenimporteuren, die die Fahrzeuge mit hohen Gewinnen weiterverkaufen wollen, sehr beliebt. Diesel-Pkws sind dabei besonders anfällig für Kilometerbetrug, denn sie werden häufig von Fahrzeughaltern gewählt, die oft lange Strecken zurücklegen.
Warum ist die Laufleistung so wichtig?
Okay, du hast dir einen Bericht zur Fahrzeughistorie besorgt und erfährst, dass der tatsächliche Kilometerstand bei 400.000 km liegt, aber der Kilometerzähler des Gebrauchten zeigt nur 200.000 km an. Das Auto macht einen guten Eindruck, fährt sich super usw. Solltest du trotzdem die Finger davon lassen?
Einer der ersten Verdachtspunkte sollte der Preis sein. Autoverkäufer drehen den Kilometerstand zurück, um den Wert eines Autos zu steigern. Wenn der Kilometerstand manipuliert wurde, würdest du also wahrscheinlich zu viel bezahlen.
Autos können auch nach 200.000 km noch in einem guten Zustand sein. Der Zahnriemen und die Steuerkette wurden erst kürzlich ausgetauscht, das Öl gewechselt und schon kann man auch noch die doppelte Kilometerzahl zurücklegen. Dennoch kann – je nach Fahrzeug und Fertigungsqualität – jederzeit etwas ausfallen. Lager, Dichtungen, Pumpen oder der Motor können kurz vor dem Ende ihrer Lebensdauer stehen und früher oder später ihren Geist aufgeben.
Wie kannst du Tachomanipulation vermeiden?

„Zurückgesetzte“ Tachostände sind leicht zu erkennen. Denn normalerweise spricht der Verschleiß des Fahrzeugs für sich. Weisen Sitze, Lenkrad oder Gangschaltung deutliche Abnutzungserscheinungen auf, obwohl der Kilometerstand niedrig erscheint, solltest du dich von diesem Auto fernhalten und dich nach einem anderen umsehen.
3. Ehemaliges Taxi, Polizeiauto oder Mietwagen
Viele Menschen fahren ehemalige Taxis, Mietwagen oder Polizeiautos, ohne es zu wissen. Derartige Fahrzeuge neigen aufgrund der ständigen und intensiven Nutzung dazu, übermäßigen Verschleiß und hohe Laufleistungen aufzuweisen.
Innerhalb des Untersuchungszeitraums identifizierte carVertical rund 30.000 Fahrzeuge auf verschiedenen Märkten, die zuvor als Taxis, Polizeifahrzeuge, Mietwagen oder für ähnliche Zwecke genutzt wurden.
Was stimmt damit nicht?
Alte Polizeiautos, Taxis und Mietwagen sind in der Regel spottbillig. Solche Fahrzeuge sind wahre Arbeitstiere und werden schlecht gewartet. Polizeiautos sind zudem stark modifiziert und haben abgenutzte Innenräume, Taximotoren laufen täglich stundenlang im Leerlauf und Mietwagen werden nicht gut behandelt.
Kaufe solche Autos nur, wenn du Ersatzteile benötigst oder knapp bei Kasse bist. Der Kaufpreis sollte jedoch weit unter dem durchschnittlichen Marktwert liegen. Überprüfe auch immer die bisherigen Fahrzeugbriefe, bevor du ein Fahrzeug kaufst.
Wie vermeide ich es, ein ehemaliges Taxi zu kaufen?

Alte Aufkleber-Spuren und kommerzielle Lackierungen sprechen oft schon für sich, doch gewiefte Betrüger lackieren das Fahrzeug möglicherweise sogar neu. Daher sind Berichte zur Fahrzeughistorie die bessere Lösung, um derartigen Fahrzeugen aus dem Weg zu gehen.
4. Das Auto ist gestohlen
Gebrauchtwagenbetrug im Zusammenhang mit Diebstahl ist übel. Laut dem vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlichten „Bundeslagebild Kfz-Kriminalität 2023“ wurden 2023 in Deutschland 15.924 Autodiebstähle verzeichnet.
Was passiert, wenn du versuchst, ein gestohlenes Auto zuzulassen?
Für gewöhnlich werden die Fahrzeuge dann beschlagnahmt und der Käufer kann sein Geld nicht zurückfordern. Bei dem Versuch, ein gestohlenes Fahrzeug zuzulassen, werden die Mitarbeiter die Behörden informieren. Dann musst du das Auto dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Weiterhin trägst du das gesamte Risiko, dein Geld zurückzubekommen.
Welche Autos werden am ehesten gestohlen? Wie vermeidest du es, einen zu kaufen?

Diebe haben es in der Regel auf gängige Autos abgesehen, weil sie diese so schnell wie möglich weiterverkaufen wollen. In den USA beispielsweise werden vermehrt Pick-ups gestohlen, während in Europa mittelgroße SUVs und Hybridfahrzeuge beliebt sind. Wenn du ein solches Modell kaufen möchtest, denk daran, dass die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahls mitunter höher ist.
Um zu vermeiden, ein gestohlenes Auto zu kaufen, verwende unseren VIN Decoder, um die Fahrzeugdaten zu überprüfen. Außerdem solltest du Autos ohne Fahrzeugpapiere grundsätzlich links liegen lassen.
5. Fake-Anzeigen
Eine weitere schwerwiegende und weitverbreitete Online-Betrugsmasche sind gefälschte Online-Anzeigen. Auf den ersten Blick scheint alles in Ordnung zu sein: Fotos sind enthalten, die Beschreibung ist detailliert, alle technischen Daten sind angegeben. Bei genauerer Betrachtung der Anzeige fallen jedoch Warnsignale auf, wie:
- Der Preis ist auffallend niedrig
- Beschreibung passt nicht recht zu den Fotos
- Fotos sind aus dem Ausland
- Keine Möglichkeit, sich das Auto einmal persönlich anzusehen
- Verdächtige Kontaktdaten
Zweck dieser Anzeigen ist es, von gutgläubigen Käufern eine Anzahlung zu ergaunern und dann spurlos zu verschwinden. Zunächst stellt der Verkäufer ein Auto zum Verkauf ein und legt einen relativ niedrigen Preis fest. Oftmals gibt er an, dass er aufgrund einer dringenden Situation, wie eines Umzugs ins Ausland aus beruflichen Gründen oder eines persönlichen Notfalls, schnell Geld benötigt.
Der Deal scheint gut zu sein, aber Betrüger geben potenzielle Käufer vor, um ein Gefühl der Dringlichkeit zu erzeugen und dich dazu zu ermutigen, eine Anzahlung zu leisten, um das Auto „zu reservieren“. Die Masche ist offensichtlich, aber es ist schwer, ein solch tolles Schnäppchen auszuschlagen.
Es gibt nicht die Methode, um Fake-Anzeigen zu erkennen, aber es ist ratsam, sich folgende Faustregel zu merken: Wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch! Jeder Autohändler strebt nach Gewinnmaximierung. Folglich ist ein spottbilliges Auto entweder defekt oder gar nicht vorhanden.
Wichtige Schritte, um Betrügereien vor dem Gebrauchtwagenkauf zu vermeiden
Betrüger sind permanent auf der Suche nach Gesetzeslücken, aus denen sie Profit schlagen können. Ihr Einfallsreichtum entwickelt sich immer weiter. Mit diesen Tipps kannst du solchen Betrügereien entgehen:
- Überprüfe die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) des Autos oder Motorrads
- Achte auf Rost, nicht zueinander passende Lackierungen, ungenau ausgerichtete Karosserieteile und ungleichmäßigen Reifenverschleiß
- Mache eine ausgiebige Probefahrt und achte auf ungewöhnliche Geräusche
- Bring das Auto zur Durchsicht
Vielfach wollen Leute ihr Auto schnell loswerden, als sich mit einem teuren Problem auseinanderzusetzen. In vielen Ländern ist dies strafbar, aber es ist reine Zeit- und Geldverschwendung, solche Betrugsfälle vor Gericht zu beweisen.
Überstürze nichts, wenn du nach einem Gebrauchtwagen suchst. Indem du die fünf richtigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifst, wird dein Geld auch gut angelegt sein.
Methodik: So haben wir die häufigsten Betrugsmaschen identifiziert
Um herauszufinden, mit welchen schmutzigen Tricks Gebrauchtwagenhändler euch das Leben schwer machen, haben wir unsere eigenen Daten analysiert.
Unsere Rechercheplattform für Fahrzeughistorien sammelt Unmengen an Informationen über einzelne Kraftfahrzeuge, darunter Aufzeichnungen aus nationalen und nicht öffentlichen Registern, verschiedene Datenbanken von Drittanbietern und Fahrzeugdiebstahl-Datenbanken in den verschiedensten Ländern. Für diese Studie wurden Informationen aus all diesen Quellen genutzt und einige aktuelle Statistiken herangezogen.
Wir haben Daten aus allen carVertical-Berichten verwendet, die von 2024 bis 2025 in Deutschland und anderen Ländern erstellt wurden.

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