18.04.2025
Gebrauchtwagenkauf: Besser verhandeln mit einem carVertical-Fahrzeugbericht

Auch Gebrauchtwagenpreise unterliegen Angebot und Nachfrage. Jeder Käufer rechnet zudem damit, die Preisvorstellung des Verkäufers verhandeln zu können und am Ende weniger für ein Fahrzeug zu bezahlen. Die Chancen, den Preis deutlich zu senken, sind dabei umso höher, je mehr du dich mit Autos im Allgemeinen auskennst und du den Zustand des angebotenen Fahrzeugs richtig einschätzen kannst.
Hierbei ist ein carVertical-Bericht zur Fahrzeughistorie eine unerlässliche Hilfe, um in den Preisverhandlungen mit dem Verkäufer deine Preisvorstellung überzeugend argumentieren zu können. Wie das geht und wie du dabei vorgehen kannst – auch wenn du kein Autoexperte bist – zeigen wir dir hier.

Angst, ein Autowrack zu kaufen?
Prüfe eine beliebige FIN, um die vollständige Geschichte eines Fahrzeugs zu erfahren!
Warum ist der carVertical-Bericht bei Preisverhandlungen so wichtig?
Ein Bericht zur Fahrzeughistorie ist ein nützliches Instrument, um die Vorgeschichte eines Fahrzeugs zu untersuchen und seinen Zustand zu bewerten. Denn das Wissen um Vorschäden, Unstimmigkeiten bei Kilometerangaben, Eigentümerwechsel und andere Details macht bei Kaufverhandlungen oft den entscheidenden Unterschied.
Autos wechseln üblicherweise alle drei bis fünf Jahre den Besitzer, und der Verkäufer weiß möglicherweise nicht einmal, dass sein Fahrzeug vor einigen Jahren einen schweren Schaden erlitten hat oder der Kilometerzähler manipuliert wurde. Mit dem Wissen über den Lebensweg eines Autos, vom Verlassen des Montagewerks an, bist du beim Feilschen klar im Vorteil.
Ein Bericht zur Fahrzeughistorie hilft dir, versteckte Probleme zu erkennen, bevor sie dir Ärger bereiten. Informationen über Schwachstellen kannst du auch einem Automechaniker in der Werkstatt mitteilen, damit er bei einer Durchsicht diese genauer unter die Lupe nimmt.
Die wichtigen Abschnitte des carVertical-Berichts und wie du sie im Kaufgespräch richtig nutzt
Unfall- und Schadenshistorie

Der Abschnitt „Schäden“ im carVertical-Bericht enthält Informationen über Art, Datum und geschätzten Schadenswert am Fahrzeug. So kannst du nachvollziehen, welche Fahrzeugteile beschädigt wurden und wie schwer der Schaden ist.
Kleinere Dellen oder kosmetische Mängel haben mitunter keine nennenswerte Auswirkung auf den Wert eines Pkws, aber strukturelle Schäden können dessen Sicherheit und Nutzungsdauer nachhaltig beeinträchtigen. Weist der Bericht sogar auf schwere Unfälle hin – insbesondere auf solche, die kritische Komponenten wie Motor, Aufhängung oder Rahmen betreffen –, hast du in jedem Fall ein starkes Argument für einen Preisnachlass. Schließlich können diese Reparaturen später zu Wartungsproblemen führen.
Fahrzeuge mit Vorschäden sind generell anfälliger für Verschleiß. Sollte der Bericht umfangreiche Reparaturen in der Vergangenheit auflisten, dann kannst du potenzielle Folgekosten hervorheben und argumentieren, dass der Kaufpreis dieses zusätzliche Risiko widerspiegeln sollte. Schließlich musst du höhere Instandhaltungskosten einplanen.
Oft enthalten carVertical-Berichte auch Fotos, mit denen du Schäden am Fahrzeug noch genauer einschätzen und einen günstigeren Preis aushandeln kannst.
Kilometerstand

Die Laufleistung eines Autos sagt viel über seinen Gesamtzustand aus. Je mehr Kilometer es bereits zurückgelegt hat, desto höher ist typischerweise der Verschleiß. So sind zwei Autos gleichen Baujahrs – eines mit 100.000 km auf dem Tacho und eines mit 500.000 km – höchstwahrscheinlich nicht im selben Zustand.
Deswegen manipulieren Betrüger manchmal den Kilometerstand, um einen höheren Fahrzeugwert vorzugaukeln. Denn ein Auto mit falschem Kilometerstand lässt sich mitunter 25 % teurer verkaufen. Wenn du den Verdacht hast, dass der Kilometerstand eines Gebrauchtwagens manipuliert wurde, solltest du vorsichtig sein – es könnte noch ganz andere Probleme verbergen.
Allgemein gilt: Je größer die Diskrepanz zwischen wahrer Laufleistung und manipuliertem Kilometerzähler ist, desto stärker ist deine Verhandlungsposition. Wurde die „Korrektur“ erst kürzlich vorgenommen, liegt möglicherweise Betrug vor – sei also besonders wachsam!
Eigentümer und Land der Zulassung

Wir bearbeiten mehrere Millionen Fahrzeugberichte im Jahr und stoßen dabei häufig auf Fahrzeuge, die im Laufe ihres Lebens bereits 20 Besitzer hatten oder in fünf oder acht verschiedenen Ländern zugelassen waren. Was sagt das wohl über das Fahrzeug aus?
Häufige Halterwechsel könnten darauf hindeuten, dass das Auto aufgrund bestehender Probleme rasch weiterverkauft wurde. Spreche dies im Verkaufsgespräch an, um einen Preisnachlass auszuhandeln, denn dein Risiko und die potenziellen Folgekosten steigen dadurch.
Auch herrschen in verschiedenen Ländern unterschiedliche klimatische Bedingungen, Straßenqualitäten und Vorschriften. Sie alle können sich auf den Allgemeinzustand eines Fahrzeugs auswirken. So weisen etwa Fahrzeuge, die aus kälteren oder salzhaltigen Klimazonen importiert wurden, gehäuft Korrosionsprobleme auf. Dank all dieser Informationen kannst du einen Rabatt verlangen, wenn der Gebrauchte in Ländern zugelassen war, in denen härtere Betriebsbedingungen herrschen.
Allgemein gelten Autos mit wenigen Vorbesitzern als besser gewartet, da ein einzelner, langfristiger Besitzer sie eher in gutem Zustand hält. Solche mit vielen Haltern erfahren seltener die gleiche Aufmerksamkeit und Pflege. Weist der Bericht mehrere Vorbesitzer aus, spreche dies also in deinem Gespräch an, mit dem Hinweis, dass das Auto mitunter mehr Wartung benötigt, was einen niedrigeren Preis rechtfertigt.
Manchmal kaufen Leute aber auch Modelle wie Porsche oder BMW, die dann überraschend hohe Wartungskosten verursachen, und entscheiden sich nach kurzem Gebrauch für den Kauf eines Autos, das im Unterhalt günstiger ist.
Weitere wichtige Abschnitte im carVertical-Bericht

Diebstahlprüfung
Ein Eintrag über einen Diebstahl verrät, ob ein Auto als gestohlen gemeldet oder nach einem Diebstahl wiedergefunden wurde. Diese Informationen weisen dich auf potenzielle rechtliche Risiken oder ungeklärte Eigentumsfragen hin, die sich auf den Wert des Fahrzeugs auswirken und seinen Wiederverkauf erschweren könnten.
Marktwert
Der Abschnitt „Marktwert“ gibt dir den Durchschnittspreis eines Modells des entsprechenden Baujahrs. So kannst du einfacher entscheiden, ob der Kaufpreis angemessen ist
und du vermeidest überhöhte Anschaffungskosten.
Titelprüfung
Du möchtest ein Auto in oder aus den USA kaufen? Die Titelprüfung gibt Aufschluss darüber, ob das Fahrzeug dort als Bergungsgut, Schrott, durch Überschwemmung o. ä. beschädigt eingestuft wurde. In diesen Fällen kannst du einen Nachlass fordern, da diese Mängel in der Regel den Marktwert des Fahrzeugs aufgrund von Sicherheits- oder Zuverlässigkeitsproblemen mindern.
Rückrufe
Liegen zu einem Modell offene Rückrufaktionen vor, solltest du ebenfalls einen Rabatt aushandeln, der die Unannehmlichkeiten und etwaige Aufwände im Zusammenhang mit der Reparatur der Mängel berücksichtigt.
Technische Daten

Der Abschnitt „Spezifikationen“ gibt dir Klarheit darüber, was Teil des Lieferumfangs ist, und ermöglicht es dir, das Auto mit ähnlichen Modellen zu vergleichen. Sollte das angebotene Fahrzeug nicht über die modellübliche Ausstattung verfügen, ist dies ebenfalls ein Anlass, eine Preisminderung zu verlangen.
Emissionen
Erhöhte Schadstoffemissionen können höhere Steuern und Wartungskosten nach sich ziehen – insbesondere in Regionen mit strengen Umweltvorschriften. Nutze dies als Druckmittel in deiner Preisverhandlung, wenn die Emissionen über dem Durchschnitt liegen.

Prüfe deine FIN
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So verhandelst du wie ein Profi mithilfe des carVertical-Berichts
Wenn du den carVertical-Bericht richtig nutzt, kannst du deine Verhandlungsposition beim Gebrauchtwagenkauf deutlich verbessern. Hier sind einige Tipps, wie du das Wissen aus dem Bericht für einen guten Deal nutzen kannst:
Gehe auf Probleme konkret ein
Statt Bedenken nur vage zu äußern, solltest du dich auf konkrete Details aus dem Bericht beziehen, wie frühere Unfälle, Kilometerrückstellungen oder häufige Fahrzeughalterwechsel. Sollte der Bericht etwa eine hohe Schadenshäufigkeit dokumentieren, solltest du aufgrund des zu erwartenden Wartungsbedarfs einen Preisnachlass verlangen.
Stelle Ungereimtheiten infrage
Wenn der Bericht Unstimmigkeiten bei den Kilometerangaben oder schwere Schäden aufweist, nutze diese Diskrepanzen im Gespräch. Indem du den Verkäufer auf diese Umstände hinweist, signalisierst du, dass dir ein faires Geschäft wichtig ist. Das erleichtert es ihm, einer Preissenkung zuzustimmen.
Sicherheitsbedenken hervorheben
Kam es in der Vergangenheit zu schweren Unfällen oder Rückrufaktionen? Dann sprich diese Probleme bei der Kaufverhandlung an, um etwaige Sicherheitsbedenken zu klären. Weise auf potenzielle Kosten hin, die mit der Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit des Fahrzeugs verbunden sind, sowie auf mögliche Auswirkungen auf die Kfz-Versicherung.
Strebe eine Win-win-Situation an
Erwähne alle positiven Aspekte des Fahrzeugs und schlage einen Preisnachlass vor, um die von dir festgestellten Mängel auszugleichen. Verkäufer sind meist eher zu Zugeständnissen bereit, wenn sie das Gefühl haben, dass die Verhandlungsbedingungen für sie fair sind und du an einer gütlichen Einigung interessiert bist.
Sei bereit, das Angebot auszuschlagen
Zögere nicht, das Geschäft abzulehnen, wenn sich der Verkäufer verhandlungsunwillig zeigt. Der carVertical-Bericht gibt dir einen soliden Einblick in den Zustand und den Verkehrswert des Fahrzeugs. Wenn sein günstigstes Angebot also nicht deinen Vorstellungen entspricht, vertraue auf dein Wissen und suche woanders nach einem besseren Deal.